Über den Autor

Dr. Christian Ortmeier

Zahnarztpraxis Dr. Christian Ortmeier
Hauptstraße 108
94405 Landau an der Isar
Germany
+49 9951-7000
doktor_o@t-online.de
http://www.doktor-o.de

Vita

  • Dr. Christian Ortmeier war nach seinem Staatsexamen als wissenschaftlicher Assistent an der ZMK-Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg beschäftigt.
  • 1991 absolvierte er eine Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie in Andernach (Dr. Dr. Armin Schmitz) und ließ sich im selben Jahr in eigener Praxis in Landau an der Isar nieder.
  • Dr. Ortmeier ist zertifizierter Referent der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) und Mitglied der DGZMK sowie der DGI. Sein Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der Implantologie.

Co-Autoren

M. Bilek, F. Slomski

Versorgung eines Ankylos-Frontzahnimplantats mit Vollkeramikkrone auf individualisiertem Hybridabutment nach einzeitiger Augmentation

Thema

Einleitung

Als niedergelassener Zahnarzt befindet man sich oft in einem Spannungsfeld zwischen zeitlich und finanziell sehr aufwändiger Versorgung d.h. der „Kongresslösung“ und einfacheren Konzepten. In diesem Fallbeispiel soll die einzeitige Versorgung einer Frontzahnlücke mit einer Vollkeramikkrone und einem enossalen Implantat nach Augmentation mit autologem Knochen beschrieben werden.

Parodontale Situation und Ausgangsbefund

Trotz adhäsiver Befestigung war es mehrfach zu einer Lockerung des metallischen Stiftaufbaus und der darauf zementierten VMK Krone am Zahn 11 gekommen. Es zeigte sich zudem eine Infraktur. Der Zahn wurde atraumatisch entfernt, die Extraktionsalveole mit einem resorbierbaren Kollagenkegel zur Stabilisierung des Koagels versorgt.

Begründung für die prothetische Planung und Beschreibung des Therapieverlaufes

Aufgrund der karies- und füllungsfreien Nachbarzähne wurde die Versorgung mit einem enossalen Implantat und einer Vollkeramikkrone geplant. Wegen des ausreichenden Knochenangebotes erfolge die präimplantologische Planung mit einer PSA und eingebrachter Referenzkugel. Bei der Implantation (Ankylos A14) zeigte sich ein ausgedehnter dreiwandiger Knochendefekt mit freiliegender Implantatoberfläche labial. Nach Entnahme eines Knochenblocks retromolar mit dem Piezogerät, der Aufbereitung in einer Knochenmühle und der Zugabe von venösem Eigenblut erfolgte die Einbringung des gemahlenen autologen Knochens in den Defekt. Zur Resorptionsprophylaxe wurde eine dünne Schicht eines synthetischen Knochenersatzmateriales in geringer Menge aufgelagert und der Defekt mit einer resorbierbaren Kollagenmembran abgedeckt.

Therapieverlauf

Nach 10-wöchiger Einheilung erfolgte die Freilegung mit einer Verschiebelappenplastik und die Verdickung des labialen Gewebes mit einem freien BGT aus dem Gaumen. Drei Wochen später wurde das Implantat mit einem verschraubten BalanceÜbertragungspfosten abgeformt, das Modell schädel- und gelenkbezüglich einartikuliert und ein CAD/CAM-gefräster Hybridaufbau (Titan/Zirkonoxid) sowie eine vollverblendete Zirkonoxidkrone hergestellt. Die Übertragung der Modellposition erfolgte mit einem gegossenen NEM-Schlüssel. Nach Farbkorrektur konnte die Krone definitiv befestigt werden.

Zusammenfassung:

Viele Parameter unabhängig vom Abstand Kontaktpunkt – Limbus alveolaris, dem interdentalen Abstand und der Morphologie der Gingiva bestimmen den langfristigen Erfolg eines Frontzahnimplantats. Als Zahnarzt muss man sich
bewusst sein, dass nicht nur die aufwändigsten Behandlungsabläufe zum Erfolg führen. Von der Augmentation nur mit Knochenersatzmaterial bis zum Einbringen von Blocktransplantaten mit deutlich verlängerter Behandlungszeit gibt es auch abgestuftere Vorgehensweisen. CAD/CAM gefräste Hybridabutments aus Titan und Zirkonoxid mit individuell gefrästen Kronenrändern nach einzeitiger Augmentation ermöglichen auch bei hoher Lachlinie sehr befriedigende
ästhetische Resultate.