Über den Autor

Dr. Dr. Arwed Ludwig

MGK Medizinische und Gesichtschirurgische Klinik
Neue Fahrt 12
34117 Kassel
Germany
+49 561 998599-0
aludwig@gwdg.de
http://www.mgk-chirurgie.de

Vita

Geboren 17.7.1964 in Kassel

  • Studium Humanmedizin Universität Göttingen 1983-1989
  • Studium Zahnmedizin Universität Göttingen 1986-1991
  • 1990-1991 Tätigkeit in einer Allgemeinmedizinischen Praxis in Kassel
  • Facharztausbildung für MKG-Chirurgie an der Univ. Marburg und Göttingen von 1991-1995
  • 1995-2005 Tätigkeit als MKG-Chirurg in der Abtl. MKG-Chirurgie Univ Göttingen, dort noch Lehrauftrag bis heute
  • 1996 Utraschallseminarleiter der DEGUM
  • 2000 Fellow of the European Board of Oro-Maxillofacial Surgery
  • 2005 Habilitation für MKG-Chirurgie und plastische Operationen
  • ärztliche Zusatzbezeichnungen: plastische Operationen, spezielle Schmerztherapie, Akupunktur, Krankenhaushygiene, Qualitätsmanagement,
  • Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie
  • seit 11/2005 bis heute Niederlassung in eigener Praxis (akademische Lehrpraxis der Univ. Marburg)
  • seit 11/ 2005 bis heute ärztlicher Direktor und Geschäftsführer der MGK Medizinische und Gesichtschirurgische Klinik in Kassel

Wissenschaftliche Tätigkeit:

  • Mitglied in 14 nationalen und internationalen medizinischenGesellschaften
  • Vorstansmitglied des DZOI Deutsches Zentrum für orale Implantologie
  • Vorstandsmitglied INDIMED
  • Vorstandsmitglied und Gründungsmitglied Bulgarisch Deutsche Gesellschaft für Implantologie
  • über 150 nationale und internationale Vorträge und über 100 Publikationen

Co-Autoren

S. Scharfe

Implantatsystem unabhängige 3D-Echtzeit-Navigationmittels 3D-Ultraschall

Thema

Einleitung und Zielsetzung

Zur 3D-Planung von dentalen Implantaten dienen bisher CT-oder DVT-Daten. In Abhängigkeit der Qualität der Geräte ist nur eine maximale Genauigkeit von 1 bis 2 mm möglich. Insbesondere im Seitenzahnbereich ist mit größeren Differenzen zu rechnen, bedingt durch die Deformation der Kiefer bei Bewegungen. Außerdem muss für die klinische Umsetzung der 3D-Planung eine CAD/CAM-Schiene produziert werden. Das Ziel dieser Studie war es, ein neues auf Ultraschall basierendes Navigationssystem klinisch zu testen.

Material und Methodik

Bei einer 55-jährigen Patientin bestand eine Lückensituation regio 36. Auf Grund der positiven Erfahrung mit dentalen Implantaten im Oberkiefer wünschte sie einen Lückenschluss auch im Unterkiefer. Durch die jahrelange Brückensituation war eine Atrophie des Knochens insbesondere in der Transversalen eingetreten. Zur Bestimmung der Knochenatrophie und Planung der Implantatposition wurde das auf Utraschall basierende Navigationsgerät MD-Pilot benutzt. Die gewünschte prothetische Implantatposition sowie die knöcherne Oberfläche des Implantatlagers wurde mit einer Ultraschallsonde in der Unterkieferregion 036 für ein Einzelzahnimplantat erfasst. Durch Einblendung eines Röntgenbildes über die erstellte 3D-Abbildung kann, wenn nötig, auch ein Sicherheitsschutz zum N. alveolaris inferior und zu den Nachbarzähnen visuell kontrolliert werden. Zur Implantatinsertion wird eine Flagge mittels Aufbiss fixiert. Die Operation erfolgt in normaler Abfolge durch Benutzung des Bohrsystems mit den reflektierenden Objekten am Winkelstück (s. Abb. 1-4).

Ergebnisse

Mittels des Navigationssystem MDS Pilot konnten zunächst die knöchernen Strukturen des Unterkiefers als auch die angestrebte Prothetik visualisiert werden. Die Festlegung der Implantatposition erfolgte durch das präzise Ortungssystem. Durch eine Flagge mit Montagegestell mit reflektierenden Objekten und den angegliederten Kugeln, am Winkelstück konnte über eine Infrarotstereokopfkamera (Ortungssystem) die Position des Bohrers dargestellt werden. Nach dem Aufklappen der Schleimhaut zeigte sich der atrophierte Unterkiefer. Unter Echtzeitbedingungen wurde nach dem Bonesplitting die Implantatinsertion eines Ankylos® Implantates (D4,5 x L 11 mm) bis auf 0,2 mm genau navigiert vorgenommen. Eine laterale Augmentation erfolgte mit Knochenersatzmaterial (CerasorbM®) und mittels resorbierbarer PDLLMembran (Resorbx®) erfolgte die laterale Stabilisation des Augmentates (Schalentechnik). Nach dreimonatigem Heilungsverlauf erfolgte die Freilegung des Implantates sowie alio loco die prothetische Versorgung des Implantates (s. Abb. 5-13).

Zusammenfassung:

Schlussfolgerung

Das Navigationssystem MDS Pilot kann unabhängig vom Implantattyp für jedes System eingesetzt werden. Mittels 3D-Ultraschall können die Knochenverhältnisse als auch die geplante Prothetik dargestellt werden, sodass in Echtzeit navigiert eine exakte Insertion des Implantates gewährleistet wird. Auf die Anfertigung von CT- oder DVT-Datensätzen kann somit verzichtet werden. Gleichzeitig ist eine systematische Dokumentation durch die Aufzeichnung der Implantation vorhanden.